Haben Sie schon einmal ein atemberaubendes Ölgemälde betrachtet und sich gefragt: „Wie schaffen Künstler so etwas?“ Natürlich ist Talent wichtig – aber ob Sie es glauben oder nicht, es gibt bewährte Regeln, auf die sich fast jedes Ölgemälde-Meisterwerk stützt. Also, krempeln wir die Ärmel hoch und beantworten die uralte Frage: Was sind die drei Regeln der Ölmalerei? Wenn Sie wissen möchten, warum es diese Regeln gibt, wie man sie anwendet und wie man sie (künstlerisch natürlich) bricht, sind Sie hier richtig.
Schnappt euch eure Pinsel, Leute! Wir tauchen gleich in die Welt der Ölmalerei ein – ganz ohne langweiligen Lehrbuchkram. Egal, ob du ein absoluter Anfänger bist oder nur am Wochenende deine Fähigkeiten verbessern möchtest – dieser Leitfaden hilft dir. Bereit, Farbe auf die leere Leinwand zu bringen? Los geht‘s!
1. Das goldene Trio: Was sind die drei Regeln der Ölmalerei?
Bevor Sie wie ein verrückter Wissenschaftler anfangen, Farben zu mischen, lohnt es sich, die „Heilige Dreifaltigkeit“ der Ölmalerei-Regeln zu verstehen. Dies sind keine zufälligen Einschränkungen – es sind Überlebenswerkzeuge, überliefert von alten Meistern, die sich mit der Schaffung zeitloser Kunst auskannten.
(1) Fett über mager
Haben Sie schon einmal versucht, eine nasse Schicht zu überstreichen und nach dem Trocknen Risse zu entdecken? Diese Regel ist Ihr neuer bester Freund.
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Was bedeutet „Fett über mager“?
In der Ölmalerei bezeichnet „fett“ Farbe mit viel Öl, „mager“ hingegen weniger Öl. Die Regel lautet: Jede neue Schicht sollte „fetter“ (öliger) sein als die darunterliegende. Das liegt daran, dass Öl langsam trocknet. Wenn eine schnell trocknende (magere) Schicht auf einer langsam trocknenden (fetten) liegt, ist der Boden für Risse bereitet – etwas, das Sie später verzweifelt aufseufzen lässt. -
Warum ist das wichtig?
Ölfarbe trocknet von außen nach innen. Wenn Sie diese Regel missachten, kann es sein, dass die oberste Schicht Ihres Gemäldes zuerst trocknet und dadurch das feuchte Öl darunter eingeschlossen wird, was schließlich zu Rissen und Abblättern führen kann. -
Wie machen Sie das?
→ Beginnen Sie Ihre Untermalung (erste Schichten) mit Farbe, die mit Terpentin oder einem anderen Lösungsmittel verdünnt wurde – das macht sie mager.
→ Bei jeder weiteren Schicht geben Sie nach und nach etwas mehr Ölmedium (wie Leinöl, Standöl oder Walnussöl) hinzu.
Schnelle Tipps für „Fett statt mager“
- Mischen Sie in jede frische Schicht eine winzige Menge Öl.
- Übertreiben Sie es nicht (denken Sie an Tropfen, nicht an Pfützen!).
- Beschriften Sie Ihre Medien, wenn Sie wie ich vergesslich sind.

(2) Dick über dünn
Lassen Sie uns nun über die Textur sprechen – sie ist ein wichtiger Faktor, der Ölgemälden ihre Wirkung verleiht!
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Was bedeutet „Dick über dünn“?
Stellen Sie sich vor, Sie malen einen dicken, pastosen Akzent auf eine zarte, dünne Lasur. Diese dicke Farbe muss zum Schluss aufgetragen werden! Denken Sie immer daran: Die dickere Farbe sollte über der dünneren Farbe liegen. -
Warum ist das eine große Sache?
Dünne Farbe trocknet relativ schnell und bietet einen stabilen Untergrund. Wenn Sie dünne Farbe auf einen dicken, nassen Untergrund auftragen, haftet sie nicht richtig. Das kann zu Haftungsproblemen, Rissen oder schlimmer noch dazu führen, dass die Farbe einfach abrutscht.
Aufzählungspunkte: Dick vs. Dünn
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Dünne Schichten:
- Hergestellt mit mehr Lösungsmittel
- Ideal zum Blockieren großer Flächen und zum Untermalen
- Trocknet schnell
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Dicke Schichten:
- Mit unverdünntem Pigment oder gemischt mit Ölmedium
- Ideal für Highlights, Textur und den letzten Schliff
- Trocknet langsamer, lässt Ihr Kunstwerk aber reich und lebendig aussehen
Insider-Cheat
Wenn du kräftige Pinselstriche und Texturen liebst, übertreibe nicht! Hebe dir die dickste, leckerste Farbe für die letzten Schnörkel auf – du wirst es dir später danken.
(3) Langsames Trocknen statt schneller Trocknung
Zu guter Letzt wollen wir über die Trocknungszeiten sprechen.
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Was ist hier die Regel?
Sie sollten immer langsamer trocknende Schichten über schneller trocknende Schichten auftragen. Dies ist eine Art „Fett über mager“ Prinzip, aber es geht darum, wie lange jede Farbschicht zum Trocknen braucht. -
Warum sollte man sich darum kümmern?
Ölfarbe trocknet durch Oxidation, nicht durch Verdunstung. Das bedeutet, dass manche Farben und Medien schneller trocknen als andere. Wenn eine Schicht sehr langsam trocknet und Sie mit einer schnelltrocknenden Farbe darübermalen, trocknet die obere Schicht vor der unteren. Hallo nochmal, Risse!
Praxisbeispiele
- Schnelltrocknend: Umbra, Ocker, mit Terpentin gemischte Farben
- Langsamtrocknend: Titanweiß, Farben mit viel Leinöl gemischt
Tipps, die Sie beachten sollten
- Lassen Sie jede Schicht trocknen, bevor Sie die nächste auftragen (Geduld ist eine Tugend).
- Testen Sie Ihre Farbe mit Ihrem Finger – sie sollte klebefrei sein, bevor Sie fortfahren.
- Warten Sie im Zweifelsfall einen (oder drei) zusätzlichen Tag ab!
2. Warum sind diese Regeln so wichtig?
Du wirst überrascht sein! Diese drei Regeln der Ölmalerei sind nicht nur eine alte Tradition – sie verhindern tatsächlich Liebeskummer. Hier erfährst du, warum du mit diesen Regeln lebendigere und langlebigere Gemälde erhältst:
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Risse sind der Feind.
Ölgemälde sind für ihre Langlebigkeit bekannt, aber nur, wenn sie richtig hergestellt werden. Diese Regeln helfen Ihrem Kunstwerk, würdevoll zu altern, ohne seltsame Linien oder Abblättern. -
Die Farbe bleibt kräftig.
Wenn Sie die Schichten richtig auftragen, behalten die Farben mit der Zeit ihre Leuchtkraft und Tiefe. -
Sie sparen Zeit (und Tränen).
Vertrauen Sie uns, es gibt nichts Schlimmeres, als stundenlang zu arbeiten und dann zu sehen, wie die eigene harte Arbeit buchstäblich in sich zusammenfällt.
3. Die Regeln aufschlüsseln: Szenarien aus der realen Welt
Manchmal klingt es erdrückend, „Regeln“ zu hören, oder? Aber seien wir ehrlich: Regeln in der Ölmalerei sind eher flexible Richtlinien. So wirken sie sich im Atelier aus.
Szenario 1: Der begeisterte Anfänger
Sally schnappt sich ihr Lieblingsblau, bedeckt die Leinwand mit dicker, saftiger Farbe und trägt darüber wässrige, verdünnte Farbe auf.
Ups! In der nächsten Woche blättert die oberste Schicht ab.
Lektion gelernt: Dünn anfangen, dick enden.
Szenario 2: Die Old Master Vibes
Carlos liebt den „Rembrandt-Look“ mit seinen kräftigen Impasto-Highlights. Er trägt dünne Schichten auf, lässt sie trocknen und trägt zum Schluss butterweiche Lichter auf.
Ergebnis? Sein Gemälde sieht üppig und lebendig aus und hält jahrelang.
Wer die Regeln befolgt, gewinnt.
4. FAQs
(1) Muss ich wirklich alle drei Regeln genau befolgen?
Nicht ganz! Sobald Sie verstanden haben, warum diese Regeln existieren, können Sie experimentieren und sie vielleicht sogar gefahrlos brechen, um einzigartige Effekte zu erzielen. Wenn Sie jedoch ein dauerhaftes Gemälde anstreben, sollten Sie sich an die Grundlagen halten – zumindest bis Sie sie beherrschen.
(2) Kann ich die Trocknungszeiten beschleunigen, um mein Gemälde schneller fertigzustellen?
Unbedingt – verwenden Sie schnelltrocknende Malmittel (wie Alkydharze) oder bestimmte Pigmente (wie Umbra). Sie können auch in dünneren Schichten malen, um den Vorgang zu beschleunigen. Denken Sie aber daran: Versuchen Sie nicht, Mutter Natur zu drängen. Zu viel Druck kann sich später rächen.
(3) Was passiert, wenn ich die Regeln vergesse und eine Ebene durcheinander bringe?
Keine Panik! Oftmals kannst du eine Problemstelle abschleifen, eine neue Schicht auftragen und weitermachen. Ölmalerei ist ziemlich nachsichtig – solange du den Fehler nicht immer wieder verschlimmerst.
(4) Wie erkenne ich, ob meine Farbe „fett“ oder „mager“ ist?
Die Mischung macht's:
- Lean: Mehr Lösungsmittel, weniger Öl
- Fett: Weniger Lösungsmittel, mehr Öl
Machen Sie sich während Ihrer Sitzung Notizen, damit Sie sich daran erinnern, was Sie auf jeder Schicht verwendet haben!
(5) Was ist mit Acrylfarben – gelten diese Regeln?
Nein! Acrylfarben trocknen anders und unterliegen nicht so strikt den Prinzipien von Fett/Mager/Dick/Dünn wie Ölfarben. Diese Regeln gelten speziell für die magische Chemie der Ölfarbe.
Kurzübersicht: Drei Regeln für die Ölmalerei auf einen Blick
Im Zweifelsfall heften Sie dies an Ihre Staffelei:
- Fett über mager: Mehr Öl, je höher Sie gehen
- Dick über dünn: Die saftigste Farbe kommt zuletzt
- Langsames Trocknen statt schnelles Trocknen: Die Schildkröte gewinnt das Rennen (zumindest oben!)
5. Zusätzliche Tipps für erfolgreiche Ölmalerei
Das Befolgen dieser drei Regeln ist nicht das einzige Geheimrezept. Hier sind ein paar ungewöhnliche, aber unverzichtbare Tipps für Ihre Reise:
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Organisation ist Ihr Freund.
Halten Sie Ihre Pinsel, Malmittel und Farben griffbereit und ordentlich. Weniger Suchen, mehr Malen! -
Die Belüftung ist wichtig.
Ölgemälde können stinken. Gehen Sie vorsichtig mit den Malmitteln um und arbeiten Sie in einem gut belüfteten Raum. -
Reinigen Sie, während Sie gehen.
Nichts tötet die Kreativität schneller als ein verkrusteter Pinsel. -
Experiment!
Probieren Sie verschiedene Oberflächen, Medien und Werkzeuge aus. Denken Sie einfach an das goldene Trio.
6. Was sind die drei Regeln der Ölmalerei? Zum Abschluss ein Schnörkel
Wenn sich also jemand über Ihre Schulter lehnt und fragt: „Was sind die drei Regeln der Ölmalerei?“ , haben Sie eine schlagfertige Antwort parat:
- Streichen Sie dick über mager, dick über dünn und lassen Sie immer langsam trocknende Schichten oben liegen.
Aber hier liegt das Geheimnis: Es geht nicht um starre Formeln – es geht darum, ein langlebiges, ausdrucksstarkes und zutiefst persönliches Kunstwerk zu schaffen. Sobald Sie die Grundlagen beherrschen, ist die Leinwand Ihr Spielplatz.
Entdecke, experimentiere und hab keine Angst, dir die Hände schmutzig zu machen. Schließlich beginnt jedes Meisterwerk mit einem gewagten Pinselstrich. Viel Spaß beim Malen, Künstler!
Bereit für Ihr nächstes Ölgemälde, bewaffnet mit der Weisheit der alten Meister? Denken Sie an die drei Regeln und lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf. Wer weiß – vielleicht malen Sie ja den nächsten Klassiker!